Mantrailing bei den Hundefreunden Greffen

Der Begriff „Mantrailing“ leitet sich von den englischen Begriffen man („Mensch“) und trail („verfolgen“) ab und bedeutet so viel wie „Personensuche“. Beim Mantrailing werden Hunde für die Suche nach vermissten Personen eingesetzt. Die Hunde, welche in diesem Zusammenhang auch als „Mantrailer“ bezeichnet werden, können mit Ihrem hervorragenden Geruchsinn gezielt vermisste Menschen und Tiere aufspüren.

Anders als klassische Fährtenhunde, die eine Spur über den Geruch der verursachten Bodenverletzung verfolgen oder als Flächensuchhunde, die alle Personen in einem definierten Bereich anzeigen, suchen Mantrailer gezielt nach einem ganz bestimmten Individuum, welches Sie über den entsprechenden Individualgeruch erkennen und aufspüren können.

Der Individualgeruch eines Lebewesens entsteht durch eine Mischung aus verschiedenen, mikroskopisch kleinen Partikeln, z.B. abgestorbenen Hautzellen, die vom Körper abgestoßen werden und schließlich mit jeder Bewegung in der Umgebungsluft verwirbelt werden. Dort halten sich diese Geruchspartikel je nach Art des Partikels, der Temperatur- und Witterungsbedingungen über einen mehr oder minder langen Zeitraum. Diese individuellen Geruchspartikel ermöglichen es den Mantrailern, die Duftspur einer ganz bestimmten Person zu finden und zu verfolgen. In der Regel bekommen die Hunde vor der Suche einen sogenannten Geruchsgegenstand, der mit dem Geruch der vermissten Person kontaminiert ist wie z.B. getragene Kleidungsstücke, Portemonnaies, Handys, Uhren, Zahnbürsten etc., um sich den Geruch einprägen zu können. Ein ausgebildeter Mantrailer wird somit nur die gesuchte Person aufspüren und anzeigen.

Ursprünglich von Polizei und Rettungshundeorganisationen für den Ernstfall trainiert, erfreut sich das Mantrailing seit einigen Jahren einer zunehmenden Beliebtheit, auch im privaten bzw. hundesportlichen Bereich. Einer der Hauptgründe, die für diese Hundesportart sprechen, ist die artgerechte, mental anspruchsvolle und körperlich anstrengende Auslastung des Hundes. Trotzdem ist die physische Belastung der Knochen und Gelenke des Hundes beim „Trailen“ so minimal wie in kaum einer anderen Disziplin, wodurch es sowohl für sehr junge als auch schon ältere oder physiologisch eingeschränkte Hunde eine optimale Beschäftigungsmöglichkeit darstellt. Mantrailing kann grundsätzlich mit Hunden aller Rassen und Größen trainiert werden.

Wie sieht das Mantrailing-Training bei den Hundefreunden Greffen aus?

Wir treffen uns regelmäßig an wechselnden Wochentagen zum Training. In der Woche findet es meistens Abends und an den Wochenenden Vor- oder Nachmittags statt. Die Locations werden, sofern sie im näheren Umkreis um Greffen liegen, kurzfristig und in Abhängigkeit von der aktuellen Wetterlage und Teilnehmerzahl bekannt gegeben. Besondere Trainingseinheiten an Orten im weiteren Umkreis werden längerfristig angekündigt. Da jeder Hund seinen eigenen, individuellen Trail sucht, können Hunde in verschiedenen Trainings- und Erfahrungsstufen gemeinsam an den Terminen teilnehmen.

Die Teilnehmer wechseln während des Trainings immer wieder die Rollen.  Während sich der eigene Hund von seinem Trail erholt oder auf diesen wartet, versteckt sich jeweils ein Hundeführer für die jeweils anderen Hunde. Somit kann sichergestellt werden, dass für jeden Hund stets wechselnde Versteckpersonen zur Verfügung stehen und keine Langeweile aufkommt.

Zu Beginn und zum Ende einer jeden Trainingseinheit werden meist kurze und stets wechselnde Motivationsübungen durchgeführt. In der Mitte findet dann ein „Haupttrail“ statt. Zwischendurch wird der Hund natürlich immer wieder bestätigt. Hierzu eignen sich je nach Hund am besten besonderes Futter oder ein Spielzeug.

Für eine Teilnahme am Mantrailing-Training werden nachfolgend aufgelistete Dinge benötigt:

  • Anatomisch passendes Suchgeschirr (eine Teilnahme mit einem Halsband ist nicht möglich)
  • 3 – 5 m lange Suchleine die auch bei nassem Wetter gut in der Hand liegt
  • Normale Führleine und Halsband bzw. normales Führgeschirr
  • Leuchthalsband oder Signalweste für den Hund
  • Warnweste für den Menschen
  • Besondere Leckerchen (z.B. Nassfutter) in mehreren kleinen (wiederverwendbaren) Dosen verpackt (1 befüllte Dose entspricht einer Bestätigung des Hundes, der Hund erhält je nach Ausbildungsstand ca. 4 – 9 Bestätigungen pro Training)
  • Wasser für Hund und Hundeführer
  • Einen individuellen Geruchsgegenstand für den Einsatz als Versteckperson (z.B. Armband, Schlüsseletui, Handytasche, Haarbürste, etc.)

Für Fragen zum Thema Mantrailing stehe ich euch gerne zur Verfügung:

Johannes Becker